Besitzer der Mohrensteinmühle ab 1854, Vater von 11 Kindern; eines davon war Karl Gollwitzer, dessen Aufzeichnungen den Anstoß für den Roman "Die dunkle Mühle" gaben.
Adam Gollwitzer, der Bauer und Müller, starb durch den Hufschlag seines Lieblingspferds in den Unterleib im Alter von 51 Jahren.
Alle Aufzeichnungen nennen ihn einen Sonderling.
Er veräußerte seinen Bauernhof in Ellenbach und kaufte April 1844 Mohrenstein mit Mühle, Bauernhof und Burgruine für 16.500 Gulden. Bereits 1854 verkaufte er dieses Anwesen an seinen Vetter Adam Gollwitzer für 20.000 Gulden. Der verwitwete Georg Gollwitzer heiratete im gleichen Jahr wieder und blieb zum Leidwesen des neuen Hofbesitzers samt seiner kinderreichen Familie noch lange auf Mohrenstein wohnen. Erst 1858 kaufte er ein Gütlein in Stankt Ötzen im Böhmerwald auf 700 m Höhe. In den Jahren 1868 und 1870 wanderten einige seiner Kinder wegen Hungersnot und Kriegsgefahr nach Amerika aus. 1879 verkaufte er völlig vereinsamt seinen unergiebigen Hof und begab sich nach Bremerhaven, um ebenfalls nach Amerika zu reisen. Beim Einschiffen log er sich sechs Jahre jünger, weil man ihn als 70jährigen aus Altersgründen nicht oder nur gegen zusätzliches Entgelt an Bord gelassen hätte. 1885 kehrte er, krank von Heimweh, allein in die Oberpfalz zurück. Sein Besitznachfolger im Bergdorf Sankt Ötzen fand ihn auf einem Stein sitzend, weinend in den Anblick seines früheren Hauses versunken. Knapp zwei Jahre später starb er in Flossenbürg, wo man ihn einquartiert hatte.
Tochter von Georg Gollwitzer, letztes Kind seiner ersten Frau, welche ein halbes Jahr nach der Geburt starb. 1870 wanderte sie im Alter von 18 Jahren mit ihrem vier Jahre jüngeren Halbbruder Christian nach Cleveland, Ohio, aus. Dort gründete sie mit dem aus Württemberg stammenden Braumeister und späteren Brauereibesitzer Gottlieb Kuebler (Kübler) eine Familie.
3. von links: Karl Gollwitzer, geboren 1876 in Flossenbürg, Sohn von Heinrich und Neffe von Luise Gollwitzer, ausgewandert 1891, als Musiker in Cleveland, Ohio 1934