Sohn der Marie Gollwitzer aus Grafenreuth, Nobelpreis für Physik 1919.
Einziger Nobelpreisträger aus der Oberpfalz.
1917 endete seine Stellung als Ordinarius für Physik in Aachen wegen antisemitischer Aktivitäten. Nachdem Albert Einstein 1921 den Nobelpreis erhalten hatte, wurde dieser Direktor der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (Vorläufer der Max-Planck-Gesellschaft), eine Stelle, die Stark liebend gerne eingenommen hätte und Einstein, dem verhassten „Relativitätsjuden“, nicht gönnte. Ab 1922 erhielt er keine Anstellung mehr, betätigte sich in der Wirtschaft und engagierte sich politisch.
Mit dem Siegeszug der „Theoretischen Physik“ begann Starks Stern zu sinken. Zusammen mit Philipp Lenard entwickelte er das Konzept der "Arischen Physik", welches sich gegen die Relativitätstheorie Albert Einsteins richtete.
1924 setzte er sich nach Hitlers Putschversuch für diesen öffentlich ein.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten triumphierte Stark und er wurde Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (PTR) in Berlin (1933-1939). Er erhielt in Fachkreisen den Spitznamen „Physik-Führer“. Stark beschimpfte Einstein als „Relativitätsjuden“, der ihn im Gegenzug nur „Giovanni Fortissimo“ nannte.
Am 25. Juli 1937 veröffentlichte Johannes Stark in der SS-Zeitung "Das schwarze Korps" den Artikel "Weiße Juden in der Wissenschaft". Werner Heisenberg wurde darin als „Ossietzky der Physik“ und „Weißer Jude“ geschmäht.
Nach Kriegsende wurde er zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt, im Revisionsverfahren reduzierte die Spruchkammer das Urteil auf tausend Mark Geldstrafe. Bis zu seinem Tod 1957 widmete er sich wieder seinen Forschungen im privaten Laboratorium nahe Traunstein.
Johannes Stark mit NSDAP-Parteiabzeichen
Schwedische Briefmarke Motiv "Johannes Stark 60 Jahre Nobelpreis", 1979